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Geschichte

Auf Rätoromanisch „Lag la Cauma“ genannt, was „See der Mittagsruhe“ bedeutet, ist der Caumasee die Perle von Flims. Im Sommer 2016 wurde er von den Lesern der 20 Minuten zum schönsten Bergsee der Schweiz gewählt. Stehen wir an seinem Ufer, können wir bis auf den Grund sehen, so klar und rein ist sein Wasser. Seine aussergewöhnliche türkisgrüne Farbe ist berühmt, und doch ist der Bergsee ein Mysterium.

Die Entstehung

Entstanden ist der Bergsee aufgrund des grössten Bergsturzes der Alpen, der sich vor knapp 10’000 Jahren ereignete. Die Entstehung der Seen ist dem prähistorischen Bergsturz zuzuschreiben. Das Wasser sickerte durch die porösen Bergsturzmassen. Es kann aber auch mit Hilfe der in ihm enthaltenen Kohlensäure den Kalk auflösen. So schuf es sich mit der Zeit einen unterirdischen Gang. Eine tiefer gelegene undurchlässige Lehmschicht sorgt dafür, dass das Wasser nicht ganz in den Boden versickert.

Das Geheimnis um das Wasser

Der auf 997 Meter über Meer liegende Caumasee ist nicht nur ein Juwel, sondern auch ein Phänomen. Guido Casty, Tourismusverantwortlicher der Gemeinde Flims, erzählt, dass sich der Bergsee jeden Frühling wie von Geisterhand auffüllt, nachdem die weiteren Flimser Waldseen „Prau Pulté“ und „Prau Tuleritg“ überlaufen. Der Caumasee besitzt jedoch weder einen oberirdischen Zu- noch einen Abfluss. „Das Wasser stammt aus dem Karstgestein der Flimser Berge. Ein zusammenhängendes, unterirdisches Karstsystem und grundwasserleitende Gesteinsformationen, sogennante Aquifern des Flimser Bergsturzes, spielen dabei entscheidende Rollen. Was hingegen sicher ist: Auch Schmelzwasser füllt den See. Somit steigt der Pegel mit warmem Wetter und ist auch jedes Jahr unterschiedlich hoch, je nach Schneemenge des vergangenen Winters und den Niederschlägen. Ende Juli bis Anfang August ist der Wasserstand des Caumasees jeweils am höchsten.“

Seit 2003 beobachtet man am Caumasee einen auffällig tiefen Wasserspiegel. Es wird vermutet, dass nebst der allgemeinen Trockenheit der letzten Jahre der Tunnelbau eine Rolle dabei spielt.

Wassertemperaturen

Die Wassertemperaturen sind höher als bei anderen Seen auf gleicher Höhe. Die Ursachen dafür ergeben sich einerseits durch die Erwärmung des Wassers um 4 – 5 Grad Celsius im „Lag Tuleritg“ und durch eine weitere Aufwärmung von etwa 2 Grad Celsius im Caumasee durch intensive Besonnung im Waldkessel und die darin herrschende Windstille. Die Temperaturen variieren jeweils zwischen 17 – 22 Grad Celsius.

Birgt das Wasser auch Heilkräfte?

In den Flimser Legenden heisst es immer wieder, dass das Caumaseewasser heilend ist. So kamen schon im 19. Jahrhundert viele wichtige Gäste zur Erholung in die Region, wodurch Flims zu einem Kurort wurde. Man sagt, das Wasser des Caumasees beschleunige den Heilungsprozess – vor allem bei Haut-, Augen und Rheumaleiden. Auch die Flimser Bauern glaubten an das Heilwasser, sodass sie mit ihren kranken Tieren an den Caumasee gingen, um sie zu baden.

Fotos: Foto Geiger, Flims / Martin Flepp, Viaduct

Text: Medienmitteilung Flims vom 22. Mai 2017, Flimser Brevier / Ernst Wetter – Desertina-Verlag Disentis

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